QVLS Strategie und Zukunftsperspektiven
Über die kommenden 10 Jahre sollen in der Region mehr als 1,5 Milliarden Euro in Quantentechnologien fließen. Durch seine vielfältigen Aktivitäten will das QVLS als Katalysator das bestehende lokale Ökosystem aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Start-ups und politischen Entscheidungsträgern stärken. Damit kann das Potenzial der Quantentechnologien in reale Lösungen umgesetzt werden, die einen Mehrwert für die Gesellschaft und die Wirtschaft schaffen. Mit Blick auf die Zukunft will QVLS das wachsende regionale Ökosystem weiter ausbauen, um zu einem der weltweit führenden Zentren für Quanteninnovationen zu werden.
Für QVLS ist die Forschung an Ionenfallen-Quantenprozessoren besonders wichtig, da diese Technologie das Potenzial für skalierbare Quantencomputeranwendungen hat. Ausgestattet mit einer starken Infrastruktur und einer Investition von 25 Millionen Euro, die über die nächsten fünf Jahre verteilt wird, zielt das Leuchtturmprojekt QVLS-Q1 der Initiative darauf ab, bis Ende 2025 einen skalierbaren 50-Qubit-Ionenfallen-Quantencomputer zu bauen.
Die in Zusammenarbeit mit unseren Partnern entwickelte QVLS Strategie umfasst sechs Schwerpunktbereiche für die nächsten zehn Jahre: innovationsfördernde Partnerschaften, herausragende Forschung, starke Quantentechnologie-Industrie, Weltklasse-Infrastruktur, nachhaltige Ausbildung von Talenten, Gemeinschaft und Öffentlichkeitsarbeit.
Die QVLS Strategie:
6 Schwerpunktbereiche für die nächsten 10 Jahre
Auf Grundlage der in der Region bereits etablierten hervorragenden Forschungskooperationen und der existierenden Forschungsinfrastruktur wird weiterhin exzellente Grundlagenforschung im Bereich der Quantentechnologien und der dazu notwendigen technologischen Schlüsseltechnologien auf höchstem Niveau betrieben. Hierfür stehen die DFG-geförderten Exzellenzcluster QuantumFrontiers und PhoenixD sowie die Sonderforschungsbereiche DQ-mat und TerraQ, in denen die Grundlagen und Anwendungen von Quanten- und Nanometrologie, Quantensensorik und Quantencomputing erforscht werden.
Aufgrund der Marktnähe der hierbei im Fokus stehenden Quantensensorik und perspektivisch auch des Quantencomputings, soll zukünftig vermehrt die Vermarktung der Quantentechnologien durch Überführung in die Industrie im Fokus stehen. Hierbei spielt neben einem niederschwelligen Zugang zu kritischer Infrastruktur auch die Unterstützung von Start-ups und dem Transfer von Know-How und qualifiziertem Personal in die Industrie eine wesentliche Rolle. Hierzu befinden sich mehrere Projekte in Planung, z.B. die QVLS-iLabs, in denen Forschende in gemeinsamen Integrations-Labors zusammen mit Industriepartnern die technologische Entwicklung in marktfähige Produkte überführen werden. Weiterhin sollen Deep-Tech-Firmengründungen im Umfeld der Quantentechnologien im Rahmen eines beantragten Hightech-Inkubators/Akzelerators (QVLS-HTI) stimuliert werden. Zur Überbrückung des „valley of death“ zwischen anwendungsnaher Forschung und Markt wird neben der Kooperation mit den Forschungseinrichtungen die zu gründende QVLS-HTI GmbH ein zweites zentrales Element sein. Diese wird alle operativen Aktivitäten bezüglich privater Investoren und Risiko-Kapital bündeln. Der Fokus wird hierbei auf „patient capital“, d.h. langfristiger Finanzierung liegen. Hierdurch entsteht ein nachhaltig wirkender regionaler Inkubator mit europäischer Strahlkraft.
In einer langfristig angelegten Strategie soll die Quantentechnologie-Infrastruktur nachhaltig weiter ausgebaut werden, z.B. durch einen Neubau für das Quantentechnologie-Kompetenzzentrum an der PTB, ein neues Gebäude für die Physik an der TU Braunschweig, sowie in Hannover ein Forschungsbau zum Thema Quantencomputing und neue Gebäude für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, sowie für das DLR-SI.